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Artikel über Ausstelung der Hilfsmittel Exma VISION in Zeitschrift VOZÍČKÁŘ

Ausstellung, auf der man auch die Höhe des WC-Sitzes ausprobieren kann

 

Bevor man in der Schweiz ein Hilfsmittel kauft, bzw. vom Arzt verschreiben läßt, kann man die verschiedensten Varianten kostenlos auf einer umfassenden Ausstellung der Hilfsmittel ausprobieren. Diese wird von der gemeinnützigen Organisation SAHB (Schweizerische Arbeitsgemeinschaft Hilfsmittelberatung für Behinderte und Betagte) betrieben.

Auf der Ausstellung Exma VISION mit einer Ausstellungsfläche von 1000 m² können sich die Besucher mehr als 600 Hilfsmittel kostenlos anschauen und diese auch ausprobieren. Es handelt sich um Produkte aller bedeutenden Hersteller, die für die Unterstützung von Mobilität, Selbstständigkeit und für hindernisfreies Leben bestimmt sind. Sie bekommen auch kostenlose Informationen über die technischen Parameter jedes einzelnen Produktes, über seine Installation, Bedienung und Wartung, über die verschiedenen Ausführungsvarianten, sowie über die Anschaffungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Handelt es sich um eine Neuentwicklung, oder eine Sonderanfertigung, wird dieses Produkt nach einem vorangehenden Antrag  von den Ausstellungsmitarbeitern gerne bestellt.

Auch die ŽBB-Vertreter konnten sich nicht nur die traditionellen Hilfsmittel wie Rollstühle, Gehhilfen, verstellbare Betten, Dekubitusprogramme, sondern auch Hilfsmittel für die Ausstattung des Arbeitsplatzes, für die aktive Freizeitgestaltung, oder die Sonderumbauten für Pkws, anschauen und ausprobieren. Den Besuch dieser Ausstelung ermöglichte ihnen das Projekt, das auf den Erfahrungsaustausch gezielt ist, und von dem Partnerschaftsfonds, Programm schweizerisch-tschechische Zusammenarbeit, unterstützt wird.

„Oft reicht schon eine kleine gesundheitliche Einschränkung, und man stellt fest, wie viele Hindernisse in seinen eigenen ´vier Wänden´ versteckt sind; Manipulationsräume werden auf einmal zu klein, Durchgänge zu eng, Treppen zu steil und Regale zu hoch“, beschreibt Frau Fränzi Grossenbacher, Ausstellungsdirektorin, die Lebenssituation der meisten Besucher, und fügt dazu, dass die Menschen, deren  Bedürfnisse sich dank der gesundheitlichen Einschränkung änderten, auf dieser Ausstellung ausprobieren können, welche Einrichtung und Ausstattung des Haushalts für sie am meisten geeignet wäre. „Es gibt ein großes Interesse an frei verstellbarem Badezimmer,“ sagt Frau Fränzi Grossenbacher. Sie zeigte uns die Möglichkeiten dieses Badezimmers: „Wir können jedem Besucher entsprechend seinen Bedürfnissen z. B. die Höhe des Waschbeckens, des WC-Sitzes, oder die Breite der Duschkabine einstellen. Man kann auch die einzelnen Wände verschieben und damit einen Raum schaffen, der in seinen Abmessungen dem vorhandenen Badezimmer entspricht.“  Zu den barrierenfreien Gestalltungen gehören selbstverständlich auch die Treppenhebebühnen oder Hängelifte, die man hier ausprobieren kann, aber auch verschiedene Leisten oder Materialien für die Herstellung von Rampen.

Jeder Hersteller der Hilfsmittel, der auf der Ausstellung vertreten ist, zahlt an SAHB einen Betrag für den Ausstellungsraum, ähnlich wie z. B. auf einer gewöhnlichen Messe. Von diesen Geldern werden die Betriebskosten bezahlt. Die Besucher können kostenlos die Hilfsmittel ausprobieren und bekommen auch kostenlose Fachberatung. Sie verlassen dann die Ausstellung mit einer sehr guten Vorstellung über passende Hilfsmittel, sowie mit konkreten Ideen für hindernissfreie Ausstattung ihres Haushaltes, Arbeitsplatzes, bzw. Transportmittels. Die Möglichkeit der Auswahl nach eigener Erfahrung, ein Konzept, das den ŽBB-Vertretern sehr gut gefiel, denn sie halten es, wie ihre schweizerische Partner auch, nicht nur für angenehm, sondern auch für sehr effektiv.

Fotos und Videoaufnahmen von der Ausstellung EXMA auf http://zbb.cz/svycarsko

Realisiert im Rahmen des Projektes „Austausch von Erfahrungen und guter Praxis im Bereich der Sozialdienstleistungen, die den gehandicapten Menschen und Senioren ermöglichen, in ihrer natürlichen Umgebung zu leben“, unterstützt von Partnerschaftsfonds, Programm schweizerisch-tschechische Zusammenarbeit. Finanziell unterstützt auch von der Region Hradec Kralove.

Wie machen es woanders, oder es geht auch ohne die Versuch-und-Irrtum Methode

Ende des letzten Jahres haben wir mit weiteren 4 Mitarbeitern von Leben ohne Barrieren, z.u. (eingetragene Anstalt) Studienreise in die Schweiz angetreten. Diese wurde von unseren Partnern aus der schweizerischen Organisation Pro Infirmis organisiert.

Einen Teil der Studienreise haben wir den Besuchen der schweizerischen Sozialbetriebe gewidmet. Die Sozialbetriebe beschäftigen Behinderte oder Menschen mit anderen sozialen Benachteiligungen. Im Vergleich mit den Standardbetrieben sind diese Betriebe in keiner Hinsicht begünstigt und ihre produkte und Dienstleistungen müssen ein hohes Qualitätsniveau haben, um sich in dem Wetbewerb behaupten zu können. Der Ertrag der Sozialbetriebe wird in der Regel zurück in ihre Entwicklung investiert, und wird nicht unter die Eigentümer verteilt.

Wochenzeitung JIČÍNSKO - Artikel über Konferenz zum Thema Barrierefreiheit - 21/02/2013

2 /Jičínsko                                                                           21. Februar 2013

Rollstuhlfahrer am Barrieren-Abschaffen in Nová Paka

Autor: Ivan Truhlička

Die Bürgervereinigung Leben ohne Barrieren aus Nová Paka ist schon seit neun Jahren bemüht, den Behinderten aller Altersgruppen und Behinderungsarten Hilfe zu bieten. Das ganze vorige Jahr lang tauschten die Mitglieder der Bürgervereinigung mit ihren Schweizer Partnern Erfahrungen im Bereich der Sozialdienste und Barrierefreiheit im Bauwesen aus. Im Zentrum ohne Barrieren wurde nun Mitte Februar auch die Fach- und Laienöffentlichkeit mit Projektergebnissen  bekannt gemacht.

„An der Konferenz über Barrierefreiheit und am Workshop zum Thema Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung nahmen über 60 Interessierte teil, darunter die Schweizer Partner, Sozialdienstexperten, Architekten, Gesetzgeber und Verantwortliche des Königgrätzer Bezirkes“, informierte die Geschäftsleiterin der Bürgervereinigung Leben ohne Barrieren, Frau Jitka Fučíková.

Unter den Schweizer Gästen befand sich auch Herr Christian Lohr, ein schwerbehinderter Abgeordneter des Schweizer Nationalrates.

„Als Parlamentarier brauche ich überall barrierefreien Zutritt. Und die Öffentlichkeit interessierte sich nach meiner Wahl lebhaft dafür, ob das Schweizer Parlament tatsächlich barrierefrei ist“, beschrieb Herr Lohr seine Erfahrung.

Auf eine direkte Frage soll er immer geantwortet haben, dass man im Schweizer Parlament trotz dessen Barrierefreiheit doch noch einige Stellen finden kann, die noch zu verbessern sind.

„Zwei große Fahrstühle mussten wegen unzulänglicher Barrierefreiheit in den letzten Monaten umgebaut werden. Ein Beamter sagte mir in diesem Zusammenhang, dass die Öffentlichkeit meinetwegen eine Menge Geld ausgeben musste. Und so habe ich ihn nachdrücklich darauf hingewiesen, dass man auf diese Art und Weise nicht argumentieren kann“, sagte Herr Lohr, nach dessen Meinung sich die Behinderten in ähnlichen Situationen wehren und verlangen sollen, worauf sie Recht haben.